Von überall her oder was hier wächst?
Diskussionsrunden über Lebensmittel
In der Gemeinde gab es mehrere Veranstaltungen zum Thema regionale kleinbäuerliche Wirtschaftsalternativen und zu entsprechender Lebensmittelauswahl.
Manche Menschen denken es soll so bleiben wie es ist, andere denken, es muss sich einiges bzw. vieles ändern, damit Klima, Umwelt und Artenvielfalt nicht untergehen – so der Laden im Kniepenkrug und die Solawi in Marlin.
Diskussion im Kniepenkrug:
Wieviel Lebensmittelauswahl brauchen wir und wie selbstverständlich ist das Kaufen von Lebensmitteln von überall?
Wieviel Lebensmittelauswahl brauchen wir und wie selbstverständlich ist das Kaufen von Lebensmitteln von überall?
Eine anregende Diskussion zu dieser Frage mit ca 30 Menschen fand am 5. Februar im Ladencafe des Kniepenkrugs statt. Organisiert durch den Ladenverein „Gutes für Alle“ wurden Mitglieder und andere eingeladen, um dieses Thema zu hinterfragen. Der Laden hat für sich eine Sortimentsregel, in der regionale und saisonale Ware bevorzugt werden. Allerdings stellt sich die Frage: wieviel und was wollen wir als Laden reduzieren oder weniger anbieten (z.B. die Lebensmittel von Übersee oder weit weg) und sind auch wir als Konsumierende bereit unser Essverhalten zu hinterfragen?
Einige Stimmen:
- Ich freue mich, dass es im Laden nicht alles gibt, meine Wertschätzung für Lebensmittel wächst.
- Die Gewöhnung an erheblicher Lebensmittelauswahl geht schnell, ich will nicht verzichten.
- Die Bäuer*innen und Saisonarbeitenden hier und aus anderen Ländern müssen doch davon leben können!
- Was ist eigentlich ein Grundnahrungsmittel?
- Gibt es regionale Alternativen zum Powerfood aus fernen Ländern?
- Wir könnten Lebensmittel reduzieren, ich lebe inzwischen optimal bis etwas zu viel!
- Alle sind den systemischen Kaufzwängen ausgesetzt - wo ansetzen?
- Essen ist nicht nur lebensnotwendig, sondern ein Genuss!
Es entwickelten sich aus dieser Gesprächsrunde einige Ideen. Ein Interesse für mehr Regionalität, die regionalen Erzeuger*innen zu Wort und Tat kommen lassen, sie überhaupt kennen zu lernen, Kochkurse und Rezepte und noch einiges mehr.
Viele unserer älteren Gemeindemitglieder erinnern sich bestimmt noch daran, was es früher gab und wie nachhaltig gehaushaltet wurde. Die Selbstverständlichkeit alles und immer überall zu bekommen, gab’s in dieser Vielfalt nicht und die meisten Lebensmittel waren in der Regel sowieso von hier.
AG gegründet
Es haben sich anschließend einige Menschen zu einer Laden-AG gefunden, die sich den Themen in den verschiedenen Bereichen annehmen und daran weiterdenken, recherchieren und umsetzen. Wer Lust hat kann gerne dazu kommen! Einfach im Laden melden.